Windpocken

Die Windpocken (Varizellen) sind eine hochansteckende Viruserkrankung, die meist im Kindesalter auftritt. Durch Tröpfcheninfektion werden die Viren von Mensch zu Mensch übertragen.
Die Windpocken (Varizellen) sind eine hochansteckende Viruserkrankung, die meist im Kindesalter auftritt. Durch Tröpfcheninfektion werden die Viren von Mensch zu Mensch übertragen.
Die Windpocken-Erkrankung beginnt mit leichtem Krankheitsgefühl und gelegentlich Fieber. Typisch ist ein juckender Hautausschlag mit Bläschen und Pusteln, der sich vom Kopf und Rumpf ausgehend schnell über den ganzen Körper ausbreitet. Die häufigste Komplikation, ist eine Superinfektion der Haut durch Bakterien, die z.B. beim Aufkratzen der Bläschen in die Haut gelangen.
Bei Erwachsenen und bei Menschen mit schwacher Immunabwehr haben Windpocken häufiger einen schwereren Krankheitsverlauf als bei Kindern.
Nach einer überstandenen Windpocken-Erkrankung besteht ein Risiko an Gürtelrose (Herpes Zoster) zu erkranken. Denn der Erreger verbleibt im Körper und kann nach Jahren eine Gürtelrose auslösen. Betroffen sind hiervon vorwiegend ältere und immungeschwächte Menschen.
Zum optimalen Impfschutz vor Windpocken werden zwei Impfdosen gegeben. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) empfiehlt, dass die 1. Dosis im Alter von 11 bis 14 Monaten, die 2. Dosis im Alter von 15 bis 23 Monaten gegeben wird. Die Impfung gegen Windpocken sollte im Kindesalter erfolgen, weil die Krankheit im Erwachsenenalter besonders komplikationsreich verlaufen kann.
Windpocken sind weltweit verbreitet. In Deutschland gehören sie zu den häufigsten Infektionskrankheiten im Kindesalter: Über 90% der Erwachsenen hatten als Kinder Windpocken.
Vom Tag der Ansteckung bis zum Ausbruch der Windpocken vergehen in der Regel 14 bis 16 Tage. Ansteckend sind mit Windpocken Erkrankte bereits bis zu zwei Tage vor dem Auftreten der ersten Krankheitszeichen und so lange, bis die letzten Bläschen verkrustet sind.
Wie äußert sich eine Windpockenerkrankung?
Die ersten Anzeichen für eine Windpockenerkrankung sind leichtes Fieber, Müdigkeit und Mattigkeit. Krankheitstypisch ist ein juckender Hautausschlag, der sich schnell über den ganzen Körper ausbreitet. Die anfangs hellroten Pusteln können sich innerhalb kürzester Zeit zu linsengroßen, flüssigkeitsgefüllten Bläschen entwickeln. Auch die Schleimhäute können betroffen sein.
Die Erkrankung verläuft in Schüben. Es kommen immer wieder neue Bläschen hinzu.
Bei Erwachsenen und bei Menschen mit schwacher Immunabwehr haben Windpocken häufiger einen schwereren Krankheitsverlauf als bei Kindern. Die häufigste Komplikation, die auftreten kann, ist eine Superinfektion der Haut durch Bakterien, die z. B. beim Aufkratzen der Bläschen in die Haut gelangen. Als schwerwiegende Komplikation kann sich im Verlauf der Erkrankung auch eine Lungenentzündung, mit Husten, Atemnot und Fieber ausbilden. Diese ist vermehrt bei Erwachsenen zu beobachten, die an Windpocken erkranken. In seltenen Fällen (0,1%) kann das Virus auch zu Komplikationen führen, die das zentrale Nervensystem betreffen.
Nach einer Erstinfektion und der überstandenen Erkrankung verbleiben die Erreger in den Nervenzellen nahe dem Rückenmark (in den Spinalganglien). Sie können nach Jahren bis Jahrzehnten wieder aktiv werden. Dadurch kann beim Erwachsenen eine Gürtelrose ausgelöst werden.
Die Diagnostik stützt sich bei Windpocken auf den typischen Verlauf der Erkrankung und das charakteristische klinische Erscheinungsbild der Bläschen.
Die Behandlung besteht vor allem in der Linderung der Beschwerden. Verabreicht werden Medikamente und Lotionen, die den Juckreiz lindern. Um die Infektion mit Bakterien zu vermeiden, sollten die Bläschen nicht aufgekratzt werden. Geschieht es doch, kann es zu Entzündungen und bleibenden Narben kommen. Erkrankten Kindern sollte man daher die Fingernägel kurz schneiden.
- Über 90% der Erwachsenen hatten als Kinder Windpocken.
- Bis zum Ausbruch der Krankheit vergehen in der Regel 14 -16 Tage.
- Nach einer überstandenen Windpocken-Erkrankung besteht das Risiko, an Gürtelrose zu erkranken. Das Virus verbleibt latent in den Nervenzellen. Es kann wieder aktiv werden, z.B. bei Stress oder geschwächter Immunabwehr.
Häufig gestellte Fragen zum Thema
Das Robert Koch-Institut in Berlin (RKI) beantwortet häufig gestellte Fragen zu Infektionskrankheiten. Die Internetseiten des Robert Koch-Instituts zum Impfen werden vom Fachgebiet Impfprävention des Robert Koch-Instituts betreut und ständig aktualisiert.
Windpocken (Varizellen) und Windpockenimpfung - Informationen des Deutschen Grünen Kreuzes
Die Windpockenimpfung
Der Impfstoff wird unter die Haut oder in den Muskel verabreicht. Er besteht aus abgeschwächten, lebenden Viren.
Kinder erhalten insgesamt zwei Impfungen gegen Varizellen. Die 1. Impfung wird im Alter von 11 bis 14 Monaten durchgeführt, die 2. Impfung im Alter von 15 bis 23 Monaten. Der Mindestabstand zwischen den Impfungen sollte 4 bis 6 Wochen betragen. Die STIKO empfiehlt bei der ersten Impfung gegen Varizellen die getrennte Gabe des Varizellen-Impfstoffs einerseits und des MMR-Impfstoffs (Masern, Mumps, Röteln) andererseits. Die zweite Impfung kann dann, vor Ende des 2. Lebensjahres, mit einem MMRV-Kombinationsimpfstoff erfolgen.
05.11.2012
DE01508