Diphtherie

Die Diphtherie ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die unter Umständen auch lebensbedrohlich sein kann. Sie wird durch das toxinbildende (giftstoffbildende) Bakterium Corynebacterium diphtheriae verursacht und ist von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion übertragbar.
Die Diphtherie ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die unter Umständen auch lebensbedrohlich sein kann. Sie wird durch das toxinbildende (giftstoffbildende) Bakterium Corynebacterium diphtheriae verursacht und ist von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion übertragbar. Die häufigste Form ist die Rachendiphtherie. Die Erkrankung beginnt meist mit Halsschmerzen, erhöhter Temperatur und Schluckbeschwerden. Zudem treten Krankheitszeichen wie zum Beispiel Heiserkeit, Husten und angeschwollene Lymphknoten auf. Im Rachenraum bilden sich grau-weiße, später bräunliche Belege. Typisch ist ein süßlicher Geruch. Die Schwellung des Halses kann so ausgeprägt sein, dass es zum Ersticken kommen kann. Zudem kann die toxische Wirkung des Bakteriums innere Organe wie zum Beispiel das Herz oder die Nieren schädigen. Trotz intensivmedizinischer Behandlung versterben auch heute noch etwa 5 bis 10 Prozent der Erkrankten.
Während Kinder hierzulande häufig gut geimpft sind, wird der Impfschutz gegen Diphtherie im Jugendlichen- und Erwachsenenalter häufig nicht mehr aufgefrischt. Eine Auffrischimpfung wird Erwachsenen alle 10 Jahre empfohlen. Doch nur etwa jeder zweite Erwachsene wurde in den vergangenen zehn Jahren gegen Diphtherie geimpft.
Auch wenn die Krankheit in Deutschland nur noch vereinzelt auftritt, können die Diphtherie-Bakterien durch z. B. Reiseverkehr jederzeit wieder zu uns gelangen. Auch wer selbst nicht verreist, sollte der Erkrankung deshalb durch Impfungen vorbeugen.
Das Vorkommen ist weltweit sehr unterschiedlich
In den westlichen Industrienationen ist die Zahl der Erkrankungen aufgrund von Impfmaßnahmen insbesondere in den letzten 50 bis 75 Jahren erheblich zurückgegangen. In anderen Teilen der Welt ist die Diphtherie durchaus noch verbreitet. Besonders betroffen sind Russland, Lettland, Afghanistan, der indische Subkontinent, Indonesien, Philippinen, Haiti und einige afrikanische Länder. In den GUS-Staaten war in den 1990er Jahren eine starke Zunahme an Krankheitsfällen zu verzeichnen. Aufgrund von ausgedehnten Impfaktionen kam es in der Zwischenzeit zu einer Abnahme dieser Epidemien. Dennoch besteht in diesen Ländern weiterhin ein erhöhtes Risiko für eine Epidemie. Durch Reiseverkehr nach Deutschland kann die Krankheit deshalb auch bei uns wieder auftreten.
Erreger wird von Mensch zu Mensch übertragen
Diphtherie wird durch das Bakterium Corynebacterium diphtheriae verursacht. Das Bakterium bildet im Körper ein Toxin (Gift), das so genannte Diphtherie-Toxin. Dieses Gift ist für die Ausbildung der Krankheitssymptome verantwortlich. Die Übertragung des Krankheitserregers erfolgt in der Regel von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion.
Bei Diphtherie: hohe Ansteckungsgefahr
Erste Symptome treten in der Regel zwei bis fünf Tage nach der Infektion auf. Unbehandelte Personen bleiben ca. zwei Wochen lang ansteckend. Wird eine antibakterielle Behandlung eingeleitet, besteht etwa zwei bis vier Tage lang Ansteckungsgefahr. Erkrankte werden in der Regel im Krankenhaus behandelt und zur Vermeidung von Ansteckungen zunächst isoliert. Jeder Diphtherie-Fall ist meldepflichtig und wird dem örtlichen Gesundheitsamt vom behandelnden Arzt gemeldet.
Wie äußert sich die Diphtherie?
Erste Symptome der Rachen-Diphtherie sind Halsschmerzen, erhöhte Temperatur bis 39 Grad und Schluckbeschwerden. Im Verlauf der Erkrankung kommt es zu Heiserkeit, Atemgeräuschen durch Verengung der Luftwege und Lymphknotenschwellung. Typisch ist eine Rachenentzündung mit grau-weißen Belägen, die sich bis zum Kehlkopf ausbreiten kann. Im Mund bildet sich typischerweise außerdem ein süßlicher Geruch. Die Schwellung im Bereich des Halses kann zu Schluckbeschwerden und Atemwegsverengungen bis hin zum Ersticken führen.
Die toxische Wirkung des Diphtherie-Bakteriums kann zudem schwere Komplikationen wie Kreislaufversagen, Herzmuskelentzündungen und Nerven-Lähmungen auslösen. Eine andere Form ist die Wund-Diphtherie, bei der der Infektionsherd in der Haut liegt. Weitere Formen zeigen ihre Symptome vor allem im Bereich des Kehlkopfes, der Nase und der Luftröhre.
Wie wird Diphtherie behandelt?
Schon bei Verdacht auf eine Diphtherie ist eine sofortige spezielle Therapie mit einer Art Gegengift besonders wichtig, also einem Immunserum bzw. Antitoxin. Zusätzlich werden Antibiotika gegeben. Der Patient wird in der Regel im Krankenhaus behandelt und überwacht.
Vorbeugen ist besser als behandeln
Die Diphtherieschutzimpfung gehört hierzulande zu den erfolgreichsten und ältesten Impfungen. Generell sollten alle Säuglinge und Kleinkinder gegen Diphtherie im Alter von 2, 3, 4 und 11 bis 14 Monaten grundimmunisiert werden. Wenn dies erfolgt ist, sollte bei Vorschul- und Schulkindern die erste Auffrischimpfung mit 5-6 Jahren erfolgen. Danach sollten Jugendliche im Alter von 9-17 Jahren und anschließend Erwachsene alle zehn Jahre eine Auffrischimpfung erhalten.
Während 1995 die Impfquote hierzulande bei den Schuleingangsuntersuchungen mit 95% sehr gut gewesen ist, verfügen nur etwa die Hälfte der Erwachsenen über einen ausreichenden Impfschutz. Auch wenn in den Industrienationen in den letzten Jahren kaum noch Diphtherie-Erkrankungen aufgetreten sind, kann der Erreger jederzeit z.B. durch Reiseverkehr wieder nach Deutschland gelangen. Um Erkrankungen weiterhin zu verhindern, ist es daher für jeden wichtig, durch regelmäßige Auffrischimpfungen einen vollständigen Diphtherie-Impfschutz zu haben.
Fakten zur Diphtherie
- Weltweit und in Europa starben an Diphtherie in den vergangenen Jahrhunderten Millionen, vor allem Kinder, was der Krankheit den Namen „Würgeengel der Kinder“ eintrug.
- In den westlichen Industrieländern ist die Zahl der Erkrankungen durch die Impfung erheblich zurückgegangen. In anderen Teilen der Welt (z.B. Russische Föderation, Afghanistan, indischer Subkontinent, einige afrikanische Länder, Indonesien, Philippinen) ist die Diphtherie immer noch eine große gesundheitliche Herausforderung. Es besteht daher z.B. durch Reisetätigkeit jederzeit die Möglichkeit, dass die Krankheitserreger verbreitet werden, auch nach Deutschland.
- Während der Impfstatus bei Kindern im Allgemeinen gut ist, verfügt etwa nur die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland über einen ausreichenden Diphtherie-Impfschutz.
Wie wird geimpft?
Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch Institut in Berlin empfiehlt eine Grundimmunisierung für Säuglinge im Alter von 2, 3, 4 und 11-14 Monaten. Die STIKO rät zum Einsatz von Kombinationsimpfstoffen wie z.B. Sechsfach-Impfstoffen gegen Diphtherie, Tetanus (Wundstarrkrampf), Keuchhusten (Pertussis), Hepatitis B, Kinderlähmung (Poliomyelitis; Kurzform: Polio) und durch Haemophilus influenzae Typ b (Hib) verursachte invasive Erkrankungen. Wenn diese Sechsfachimpfung durchgeführt worden ist, sollte bei Vorschul- und Schulkindern die erste Diphtherie-Auffrischimpfung mit 5-6 Jahren erfolgen. Danach sollten Jugendliche im Alter von 9-17 Jahren die nächste und Erwachsene alle zehn Jahre eine weitere Auffrischung erhalten.
Für die Auffrischung des Diphtherie-Impfschutzes empfiehlt die STIKO ebenfalls Kombinationsimpfstoffe. Der Grund hierfür: Vielen Erwachsenen fehlen auch weitere Auffrischimpfungen. Diese Erwachsenen können z. B. mit einem Vierfach-Kombinationsimpfstoff mit nur einem Stich ihren Impfschutz gegen Diphtherie, Tetanus (Wundstarrkrampf), Keuchhusten (Pertussis) und Kinderlähmung (Polio) auffrischen lassen.
Was bezahlt die Krankenkasse?
Die Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten für die Impfung.
Dezember 2017
VACC-1233246-0005